Start in die Wandersaison

München (Bayern) – Nach mehreren sehr kalten und nassen Wochen ändert sich pünktlich zum Saisonstart vieler Berghütten die Großwetterlage. Für das kommende Wochenende ist in den Bayerischen Alpen und in den angrenzenden Regionen leicht unbeständige, aber durchaus bergtaugliche Witterung vorausgesagt. Allerdings liegt momentan ab mittleren Lagen noch Schnee, und die reichlichen Niederschläge dürften manche Bergwege in Mitleidenschaft gezogen haben. Die folgenden Touren sollten am Wochenende 13.-14. Mai 2017 bereits gut gehen.

 

Von Grän auf den Aggenstein

Der Aggenstein ist ein markanter Berg, direkt an der Grenze zwischen Deutschland und Österreich. Die Tour von Grän aus führt auf der Südseite auf den schönen Felsenberg, an dem sich auch Klettertouren befinden. Das letzte Stück zum Gipfel ist wie ein Klettersteig mit Ketten abgesichert.

Von Pfronten aus wäre der Gipfel des Aggensteins mit Hilfe der Breitenberg-Sesselbahn und dem kürzeren Zustieg über die Nordseite wesentlich einfach erreichbar. Die hier beschriebene Tour von Süden aus ist jedoch wesentlich schöner und sonniger, aber halt auch anstrengender. Die Südseite des Berges ist vor allem im Frühjahr und Herbst sehr oft schneefrei und daher ein guter Tipp für eine Wanderung vor und nach der Hauptsaison.In diesen Jahreszeiten ist der Berg dann auch nicht ganz so mit Touristen überlaufen, welche die bequeme Breitenberg-Bahn von Pfronten aus nutzen. Der kurze felsige Gipfelanstieg ist mit einer dicken Kette durchgehend wie ein Klettersteig abgesichert. Die Tour ist daher auch in den Klettersteigführern aufgelistet. Die Schwierigkeit ist für einen Klettersteig eher leicht, aber wer den Gipfel ganz besteigen will, sollte in felsigem Gelände geübt, trittsicher und schwindelfrei sein.

Wegbeschreibung

Start: Österreich, Tannheimer Tal, Grän, Weiler Enge, Parkplatz (1.150 m)

Koordinaten:
Geogr. 47.515313 N 10.554616 E
UTM 32T 617048 5263602

Die Tour führt in nördlicher Richtung vom Startpunkt auf der Strasse bergan und im Zig-Zag zwischen den Häusern durch auf den Forstweg. Schon bald zweigt rechts der Fußweg vom Fahrweg ab und führt steil bergan. Abgesehen von einigen Flachpassagen bei der Überquerung des Forstweges und des Baches führt der Weg immer in Richtung Bad Kissinger Hütte folgend in Serpentinen steil bergauf. Schon von unten sieht man die Bad Kissinger Hütte, die einem Adlerhorst gleich kühn auf einem Felsenvorsprung unter dem Aggenstein thront. Man gelangt kurz vor der Hütte auf den Grat und folgt dem linken Weg zur Bad Kissinger Hütte. Der Ausblick von der Terrasse der Hütte ist bereits atemberaubend, aber noch besser ist es, ganz oben zu stehen auf dem Aggenstein. Also an der Hütte vorbei auf den weiterhin steilen Anstieg über die letzten Grashänge bis kurz vor den felsigen Gipfelanstieg.Wer nicht trittsicher und schwindelfrei ist, sollte hier besser umdrehen. Es sind schon einige allzu mutige Touristen hier gestürzt. An den Ketten entlang erreicht man den Gipfel, der einen grandiosen Rundumblick bietet über die Allgäuer Alpen aber auch über die Voralpenlandschaft bis ins flache Land.

 

Nach der Rast, als wir uns endlich vom Gipfelfernblick losreißen können, folgen wir zunächst dem Weg zurück an der Bad Kissinger Hütte vorbei bis zum Wegedreieck am Grat. Hier verlassen wir den Aufstiegsweg und gehen ein Stück auf dem Tannheimer Höhenweg in Richtung Füssener Jöchle. Kurz vor dem Erreichen der Seben-Alpe biegt ein schmaler Fußweg rechts ab und führt parallel zum Bach hinunter ins Tal. Diesem Weg immer folgen bis man an einen Forstweg mündet. Diesen überqueren wir und folgen weiter dem Wanderweg bis wir an den Aufstiegsweg gelangen. Zurück zum Parkplatz auf dem vom Anstieg bekannten Weg.

Schwierigkeit mittel
Strecke 10,3 km
Dauer 3:45 Std.
Aufstieg 847 m
Abstieg 847 m

 

Osterfeuerkopf (1368m) und Hirschberg (1659m) von Eichenlohe

Wenig begangene Runde am Rande des Estergebirges mit schönen Blicken ins Loisachtal.

Der Osterfeuerkopf ist nicht mehr ganz der Geheimtipp wie noch Anfang des Jahrtausends aber immer noch nicht überlaufen. Er ist eigentlich nur eine kleine Erhebung auf einem recht langen, waldigen Grat. Dennoch bietet er eine schöne Aussicht ins Loisachtal bis hin zur Zugspitze. Der Weiterweg zum Hirschberg ist nicht markiert und selten begangen. Der Hirschberg, nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Berg am Tegernsee, ist ein toller Aussichtsgipfel.

Halbtageswanderer haben den Osterfeuerkopf alleine zum Ziel. Sehr trittsichere und erfahrene Wanderer können eine Variante als Aufstieg zum Hirschberg nutzen (siehe Literatur) und gehen den hier beschriebenen Aufstiegsweg hinab.

Wegbeschreibung

Start:   Wanderparkplatz bei Eschenlohe (715 m)
Koordinaten:
Geogr. 47.591833 N 11.204100 E
UTM 32T 665705 5273289

 

Ziel:      Osterfeuerkopf und Hirschberg

Vom Parkplatz weist ein Holzschild in nordöstlicher Richtung in den Wald. Wir folgen einem engen Forstweg steil hinauf. Nach wenigen Metern zweigt rechts ein schmälerer Pfad ab, der wenig später wieder auf den Forstweg trifft. Es geht weiter steil bergan bis der Weg einen 90 Grad Knick nach links macht. Wer mag, kann an dieser Stelle geradeaus einen sehr schmalen Steig wählen, der etwas direkter bergan führt.

Wir gehen aber links weiter auf dem Forstweg. Wenig später zeigt nach rechts ein markanter Bergpfad ab, den wir für unseren weiteren Aufstieg nutzen. In der zweiten Kehre trifft der vorher genannte Pfad auf unseren Weg. Wir gehen weiter, zunächst stetig ansteigend weiter durch schönen Bergwald hinauf. Ab und zu können wir hinaus ins Loisachtal blicken oder hinab auf das Gut Wengwies. In ein kurzes Zwischenstück verlieren wir etwas an Höhe, bleiben aber stets auf dem Pfad. Bald geht es wieder bergan. Kurz vor dem Osterfeuerkopf ist der Weg etwas batzig. Den Gipfel ziert ein Kreuz.

Ab dem Osterfeuerkopf ist der Weg sehr wenig begangen und kann bei Nässe heikel sein.

Rechts am Gipfelkreuz vorbei zieht eine Pfadspur kurz hinab und dann hinauf zum Grat. Immer am Grat entlang und mit wenig Höhengewinn weiter. Der Grat biegt immer weiter nach Osten ab. Etwas später trifft man auf einen längeren felsigen Gratabschnitt, den man besser links als rechts passiert. Ab hier geht es wieder deutlich bergan und der Grat wird zum breiter werdenden Rücken. Immer auf dem Rücken bleibend erreicht man bald den Ölrain. Ein Steinmann mit Stock markiert den höchsten Punkt. Der Hirschberg steht nun genau südlich, gegenüber zum Ölrain.

Nun weiter in östlicher Richtung hinab, bis ein Pfad von rechts her in unsere Spur mündet. Wir nutzen diesen Pfad und queren unterhalb des Ölrains in südwestlicher Richtung bis zu einem Sattel am Fuße des Hirschbergs. Der Pfad führt ab hier gut sichtbar in südlicher Richtung bis hinauf zum Hirschberg mit seiner umfassenden Rundsicht ins Karwendel und Estergebirge sowie ins Loisachtal und Alpenvorland.

Zurück geht es den gleichen Weg, bis wir wieder auf den Pfad vom Ölrain treffen. Wer mag, geht ab hier den gleichen Weg zurück, wie er gekommen ist. Ansonsten geht es nach rechts weiter hinab bis zu den Weiden der Wankalm. Wir queren die erste große Weide grob in nördlicher Richtung an einem Jägerstand vorbei, bis wir auf einen Fahrweg treffen, dem wir nach rechts folgen. An der ersten Hütte ist es nach links zum Heimgarten und geradeaus nach Eschenlohe ausgeschildert. Wir jedoch gehen vor der Hütte rechts einen etwas unscheinbaren Forstweg in südlicher Richtung. An der nächsten Weggabelung biegen wir links ab. Der an dieser Stelle schwer erkennbare Weg senkt sich weiter hinab folgt kurz einem linkerhand liegenden Bach und führt dann über eine Wiese bis zu einem Jägerstand. Hier nicht links die breite Forststraße sondern rechts vorbei den engeren Weg wählen. Ab hier ist der Weg spärlich markiert und er führt durch schönen Wald hinab bis in den Tobel der Erzlaine. Über den Bach hinweg und dann rechts gehend treffen wir schnell auf die breite Forststraße, die links wieder hinauf zur Wankalm und rechts hinab nach Eschenlohe zieht.

Ab hier trennen uns noch knapp 7km vom Ende der Tour. Wir folgen der Beschilderung in Richtung Eschenlohe und bleiben immer auf der breitesten Forststraße, umrunden den halben Hirschberg und erreichen schließlich den Parkplatz.

Ein alternativer Abstieg führt von der Wankalm hinab nach Ohlstadt und von dort nach Eschenlohe und zum Parkplatz. Diese Variante ist unwesentlich länger. Für Bahnfahrer, die den Bahnhof von   Ohlstadt ansteuern können ist diese Variante sogar kürzer. Zudem hat diese Variante einen größeren Anteil an Bergpfaden.

Dazu wenden wir uns, wenn wir nach Überquerung der ersten großen Weide auf die breite Forststraße treffen nach links. Der Fahrweg endet bald und mündet einen Pfad, der zunächst östlich und dann später nördlich hinab nach Ohlstadt verläuft. Auf ca. 720m Höhe verlässt der Pfad den Wald. Geradeaus geht es weiter nach Ohlstadt (und für Bahnfahrer zum Bahnhof). Links führt ein beschilderter Wanderweg auf einer Forststraße unterhalb des Osterfeuerkopfes schattig nach Eschenlohe. Dort, wo die Forststraße auf die Walchenseestraße trifft, gehen wir links und treffen wenig später auf den Parkplatz.

 

Schwierigkeit mittel
Strecke 16,2 km
Dauer 5:30 Std.
Aufstieg 1.100 m
Abstieg 1.100 m

 

Von Sachrang aus auf den Spitzten

Da der Wegverlauf meist sonnenexponiert und wenig steil ist, kann man diese Tour oft schon im späten Frühjahr und bis in den Spätherbst hinein unternehmen. Auf dem Weg liegt mit dem Spitzsteinhaus, das sich am DAV Projekt  „So schmecken die Berge“ beteiligt, eine besonders empfehlenswerte Einkehrmöglichkeit.

Wegbeschreibung

Start:

Sachrang, 738 m (740 m)
Koordinaten:
Geogr. 47.690690 N 12.261460 E
UTM 33T 294506 5285555
Ziel: Sachrang, 738 m

Im Ortszentrum von Sachrang folgt man zunächst der Dorfstraße nach Süden,geht dann rechts und gleich wieder links in die Kirchstraße und folgt dieser nach Südosten. Nach den letzten Häusern biegt man rechts in einen Fahrweg ab, der entlang eines Baches in den Wald und schließlich bergan führt. Hinter dem Waldstück führt der Weg über eine Wiese auf eine Teerstraße auf der man gleich den Weiler Mitterleiten erreicht. Hier muss man aufpassen: Nach einem großen Bauernhof zweigt nach links zwischen zwei Höfen ein schmaler Fußweg ab. Man wendet sich gleich wieder nach links und stößt somit auf einen breiten Fahrweg der kurz bergab und dann wieder ansteigen weiter nach Westen führt. Wieder im Wald wird der Fahrweg zum Fußweg und führt gut markiert meist am Waldrang entlang zu den schönen Wiesenhängen der Steimoosalm. Hinter dieser überquert der teils etwas undeutlichere Pfad eine weitere Fahrstraße und stößt zuletzt auf einen Fahrweg, der sogleich zumSpitzsteinhaus (1252 m) hinauf führt.Für den Gipfalanstieg folgt man dem Fußweg zur oberhalb gelegenen Altkaseralm und zweigt hier nach rechts in einen schmaleren Weg ab. Dieser deutliche, teils etwas erodierte Pfad führt nun immer in nördliche Richtung zuerst in freiem Wiesengelände, dann in lichtem Wald zum 1596 Meter hohen Spitzstein hinauf, wo eine kleine Kapelle steht.

Vom Gipfel aus hat man eine tolle Aussicht auf das Kaisergebirge im Süden. Zurück zum Spitzsteinhaus und nach Sachrang geht es auf dem gleich Weg.

 

Schwierigkeit leicht
Strecke 8,6 km
Dauer 3:45 Std.
Aufstieg 860 m
Abstieg 860 m

Schreibe einen Kommentar