Reportage: Kinderhotel Oberjoch im Test

klein -AnsichtOberjochSommerOberjoch (Oberallgäu) – „Mama, können wir noch mal in das Kinderhotel fahren? Biiitteeeeee!“ Sechs blaue Augen schauen mich an mit diesem weltbekannten Hundeblick, den sie aufsetzen, wenn sie etwas haben wollen. Okay, denke ich, warum nicht? Aber wir fahren natürlich nicht in dasselbe Hotel, sondern probieren mal ein neues aus. Zur selben Familie wie das „Alpenrose“ in Lermoos gehört auch das 5-Smileys-Kinderhotel Oberjoch in Deutschland. Am Donnerstagabend packen alle ihren eigenen Koffer. Voller Vorfreude schlafen sie ein und diesmal malt auch keiner etwas an die Wand, denn wir kommen ja wieder, und niemand steckt sich heimlich Essen in die Hosentasche – abgesehen von den bereits ausgepackten Gummibärchen im Schuh meines Dreijährigen, von denen ich natürlich bei der Abfahrt noch gar nichts weiß.Klein- Maskottchen1

Zwei Stunden später sind wir am Ziel – eine perfekte Fahrtzeit für Kinder zwischen einem und acht Jahren, finde ich jedenfalls.

Die Sonne lacht, auf den Bergen liegt noch ein kleines bisschen Schnee, aber um uns herum blühen die Frühlingsblumen bei wunderbaren 18 Grad.Klein-Lobby „Dürfen wir diesmal gleich ins Kinderland?“, fragt der Große und die Kleinen schreien „Ich auch!!!“ im Chor. Na klar dürfen sie.Gleich vorn an der Rezeption gibt es einen Kinder-Würfel-Spielplatz undBegrüßungstreppchen stehen vor der Theke, damit auch die Kleinsten sich sehr wichtig und herzlich willkommen fühlen. Sie spüren direkt: Hier geht es nur um mich.

Die Zimmer sind ein wenig moderner eingerichtet als im „Alpenrose“. Schokobraun & Lemon bestimmen den Look unserer zwei Zimmer. Genial geschnittenklein-Raum mit Kuschel-Versteck-Ecke, sehr schöner Ledercouch und echtem Holzboden, der sich irgendwie immer noch neu anfühlt. Sonst laufe ich sehr ungern barfuß im Hotelzimmer, aber hier habe ich ein gutes Gefühl dabei.

Im Bad gibt es zwei Waschbecken auf unterschiedlichen Höhen und auf der Toilette eine Kinder-Töpfchen-Trainingsausstattung in Lemon.

Das ganze Hotel ist wieder interessant verwinkelt und in unterschiedliche Bereiche geteilt. So wirkt es sehr gemütlich und heimelig ohne einzuengen. KLein-RestaurantNiemals hätte ich 120 Zimmer vermutet. Es gibt mehrere Buffets zu jeder Tages- und Nachtzeit und immer findet jeder etwas, was ihm schmeckt. Das war nun beim zweiten 5-Smileys-Kinderhotel natürlich keine große Überraschung mehr, das kannten wir ja schon vom Familyhotel „Alpenrose“. Angenehm ist es trotzdem.

Nach der ersten Inaugenscheinnahme des Hotels geht’s ab zu den Kinderclubs. Der Baby-Krabbelclub ist unsere erste Station. Unglaublich sauber und wunderbar kindersicher eingerichtet sieht es hier aus. Mein Kleinster rennt los, winkt und schenkt mir einen Flying Kiss auf dem Weg zur Mattenrutsche.

Danach geht’s zum Mini-Club – die Drei- bis Sechsjährigen sind hier und da sieht es schon wilder aus. Überall sind kleine Räume – hier mit Riesenlego, da mit überdimensionalem Puppenhaus, Basteltischen, Kuschelhörspielraum und, und, und …

Klein -Abenteuerland

Abenteuer-Club Action-Raum

Nun kann es der Große kaum noch erwarten. Groß mit acht Jahren ist ja ein bisschen übertrieben – also Teenie-Club wird es noch nicht, dafür Abenteuer-Club und der bietet alles, was ein Jungenherz höherschlagen lässt. Mädchen können hier wunderbar basteln, aber die Jungs haben einen Kicker, eine Kletterwand, Billard, Tischtennisplatten, Dart, Eishockey und einen riesengroßen Touchscreen-Spieletisch.

 

klein-Kletterwald1Nach zwei Stunden hole ich sie ab, denn draußen gibt es den schönsten Abenteuer-Spielplatz,
den wir bisher gesehen haben. Mit Parcours durch den Wald und für jedes Alter gibt es ungeahnt viele Herausforderungen. Oben angelangt eröffnet sich ein Streichelzoo mit Alpakas, Esel, Ponys, Ziegen und Kaninchen.klein- Alpakas1

Daneben steht ein InKLein-Kinder Indianer1dianerzelt und gespannt lauschen viele Kleine dem Häuptling und seinen Geschichten, denn heute dreht sich im Kinderland alles um die Ureinwohner Amerikas.

Spontan wird mein Großer gefragt, ob er noch bei der Kinderspieleshow am Abend im Theater mitmachen will und obwohl es nur noch zwei Stunden bis zur Aufführung sind, überrascht er mich später ganz schön mit seinem langen und sehr guten Auftritt.

klein-kinderbuffettAber noch ist Zeit, also schnell noch auf die Hüpfburg und dann zum Kinder-Buffett. Zugegeben im „Alpenrose“-Kinderhotel fand ich persönlich das Essen besser – und dieser Eindruck hat sich auch über die folgenden Tage nicht verändert – aber die Kinder-Animation ist hier einfach nur fantastisch.

Pst, leise. Hinter der Bühne laufen schon die ersten Vorbereitungen für das Theaterstück.

Punkt 20:00 Uhr geht der Vorhang auf. Hunderte staunende Kinder- und Elternaugen sehen, was sich da für eine zauberhafte Geschichte auf der Bühne abspielt. Die Kinder sind großartig, wunderschön geschminkt und verkleidet, und die Rollen sind perfekt verteilt.Klein-Theater Beim Schlussapplaus staunen die zwei Kleinen ihren großen Bruder an, der mit den anderen eine super Show abgeliefert hat. Ich sehe Bewunderung und Stolz und kleine Mamaglückstränen steigen mir in die Augen.

Ja, der Spruch stimmt immer noch: „Glückliche Kinder – glückliche Eltern“.

Tag zwei beginnt mit einem guten Frühstück und einem neuen Hoteltanz – diesmal hat das Smiley-Kinderhotel-Maskottchen Smiline ihren Auftritt und die Kinder lieben sie.

Draußen ist die Temperatur auf 0 Grad gefallen – typisch April, der weiß eben nicht, was er will. So fällt unsere geplante Wanderung buchstäblich ins Wasser und wir springen in dasselbige hinein – in der Hotelpoolanlage.

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Ein kleiner Wasserspielplatz-Bauernhof bringt Spaß für die Kleinsten und eine riesige Reifenwasserrutsche macht es mir schwer, die Jungs mit blauen Lippen und klappernden Zähnen nun doch mal ins warme Becken zu ziehen.

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Kurz raus in den Außenpool und mal den unbeschreiblich schönen Blick auf die Berge genießen, die heute ein wenig in den Wolken verschwinden.klein-Outdoor-Pool2

Wow, es muss wunderschön sein hier im Winter, wenn es überall weiß ist und man auf 1200 Metern wirklich immer Schnee hat und Ski fahren kann, denke ich und schon fällt die erste Flocke vom Himmel. Schnell wieder rein und dann raus aus dem Wasser. Die ganze Rasselbande duschen, Haare waschen und ab zum Essen. Wenn der Kleine nicht immer so selbstbewusst losrennen würde, um sich dann doch zu verlaufen, wäre ich tiefenentspannt. Aber so halten sie mich wach bis zum späten Abend. Die Kinderdisco macht sie fix und fertig, doch an Schlafen ist selbst um 21.30 Uhr noch nicht zu denken – warum, das habe ich noch nicht herausgefunden. Egal, irgendwann hab ich das auch raus mit dem Schlafengehen – oder die Zeit spielt mir in die Hände.

Das Licht geht aus am zweiten Abend, da fragt mein Großer noch schnell vom Doppelstockbett herunter in die Dunkelheit: „Mama, können wir das nächste Mal auch den Leonard mitnehmen und den Marco und den Luca?“ „… und den Max, Kaan und Titus?“, ergänzt der Mittlere unter ihm. „ICH!“, ruft es aus der anderen Ecke, wo der Kleinste schon wieder steht, anstatt unter der Decke zu liegen. „Wahrscheinlich können wir eure Freunde erst mal nicht mitnehmen, aber wir werden ihnen von hier erzählen. Und du, kleiner Mann, darfst natürlich wieder mit – aber nur, wenn du jetzt schläfst.“ Sage ich so, aber meine es natürlich nicht, denn ich möchte auch wiederkommen und auf jeden Fall noch mehr Smiley-Kinderhotels kennenlernen. klein-Winter1

 

Hoteltest: Kinderhotel Oberjoch – auf einen Blick

 

Sauberkeit: sehr gut //

Freundlichkeit: sehr gut //

Essen: gut – dafür aber Tag & Nacht Babynahrung & Getränke frei//

Kinderanimation: sehr gut //

Pool-Landschaft: sehr gut – mit riesiger Wasserrutsche //

Spa: gut //

Wellness: gut – allerdings gibt es wenig freie

Termine //

Ski-Region: gut – Liftkarten inclusive //

Wander-Angebot: sehr gut – Liftkarten inclusive

 

 

 

 

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